
Wie Kunst, Architektur und Design den Alpenort neu definieren
Architektur mit Haltung
Kurorte mit Kunstinstinkt
Das Besondere an Bad Gastein ist die Gleichzeitigkeit: Hier fließt Thermalwasser neben Konzeptkunst, Brutalismus trifft auf Bergpanorama, Wellness auf White Cube. Im Cōmodo etwa begegnet man Designklassikern, Vintage-Mobiliar und Werken zeitgenössischer Künstler:innen – eingebettet in stille Landschaft und großzügige Panoramen.
Die kuratorische Präzision zieht sich durch alle Ebenen: Ob Bettwäsche, Lampendesign oder Weinauswahl – alles ist Teil einer Gesamtkomposition, in der die Gäste selbst zu Mitspielern einer inszenierten Ästhetik werden.
Atmosphäre statt Attitüde
Was den neuen Gastein-Stil ausmacht, ist nicht nur das Auge fürs Detail, sondern ein neues Verständnis von Gastlichkeit: lässig, offen, bewusst reduziert. In Häusern wie dem Haus Hirt oder dem Miramonte verschwimmen Grenzen zwischen privatem Rückzugsort, Co-Working-Space und kulturellem Salon.
Man kommt an – und bleibt, ohne erklären zu müssen warum. Die Atmosphäre ist familiär, fast beiläufig. Doch unter der Oberfläche vibriert ein Gefühl von Aufbruch.
Fazit
Die neue Gasteiner Ästhetik ist ein Gegenentwurf zur überinszenierten Alpenromantik. Sie setzt auf Eigensinn statt Eindeutigkeit, auf rohe Schönheit statt gefälliger Kulisse. Wer hierher kommt, sucht nicht nur Erholung – sondern Inspiration.